Das Atelier
Kreativität ist die Fähigkeit des Menschen, neue Denkinhalte hervor zu bringen. Durch eine ästhetische Erziehung können wir bestimmte Eigenschaften, die für die Kreativität nötig sind, fördern. Zu diesen Eigenschaften gehören Sensibilität, Flexibilität, Fantasie, Erfahrung mit verschiedenen Materialien und Methoden, die Feinmotorik durch die Stifthaltung, durchs Schneiden, Zusammenfügen und Halten und die Selbstfindung durch die Identifikation mit der Bildwelt beim Malen.
Den Kindern stehen im Atelier hierfür vielfältige und vielseitige Materialien zur Verfügung.
Es können auch große Bilder auf Papier an einer Malwand gestaltet werden, so dass der ganze Körper zum Maleinsatz kommt. Zur Bildbetrachtung und für Anregungen stehen auch verschiedene Kunstdrucke zur Verfügung. Die Erzieher*innen begleiten und unterstützen die Kinder bei der Umsetzung ihrer Ideen und stellen wechselndes Material zur Verfügung. Zudem geben sie Anregungen und gestalten Projekte zu verschiedenen Künstler*innen, wie „Hundertwasser“.
Das Bistro
Das Bistro ist unser Frühstückszimmer und bietet den Kindern einen geschützten Rahmen für das freie Frühstück. In der Zeit von 08:00 bis 10:00 Uhr können die Kinder frühstücken. Sie können frei entscheiden, wann, mit wem und ob sie frühstücken gehen. Becher, Teller und Messer stehen bereit. Die Kinder holen sich selbstständig ihr Geschirr und räumen es nach Gebrauch auf.
Wir bieten den Kindern ein gesundes und reichhaltiges Frühstück an. Auf den Tischen stehen verschiedene Brotsorten oder Brötchen, Wurstaufschnitt, Frischkäse, ein Teller mit Obst und Gemüse, sowie Wasser und ungesüßter Tee bereit. Ebenso haben die Kinder die Möglichkeit, wechselnde Müslisorten zu sich zu nehmen. Einmal in der Woche wird den Kindern zum täglichen Frühstücksbuffet ein besonderes Frühstück gereicht, welches gerne aus Pfannkuchen, Marmeladenbrot, Rührei oder anderen Köstlichkeiten besteht. Auf Nahrungsunverträglichkeiten nehmen wir natürlich Rücksicht und freuen uns hierbei ebenfalls auf eine gute Kooperation mit den Eltern.
Die Kinder sollen lernen, selbstständig ein Brot zu bestreichen und sich Getränke einzuschenken. Unterstützt werden sie hierbei von den Erzieher*innen.
Mittags nimmt eine der Essensgruppen ihre Mahlzeiten im Bistro ein.
Der Bau- und Konstruktionsraum
Im Bauzimmer bauen und konstruieren die Kinder mit Schienen, Holzbausteinen, großen Legosteinen, Holztieren und Tüchern, Spielautos, Papp-Rollen und vielem mehr. Die Kinder sollen durch die Vielfalt an ausgewählten Materialien zum Entdecken und Experimentieren, Konstruieren und Gestalten angeregt werden.
Begrifflichkeiten und Gegensätze wie groß + klein, hoch + tief, niedrig, schief + gerade gewinnen an Bedeutung und können „be-griffen“ werden.
Neue Impulse ergeben sich durch den Einsatz von Messlatten, dem Gestalten von Bauplänen oder dem Betrachten thematisch passender Bilderbücher.
Das Außengelände
Das Außengelände ist ein wichtiger Bereich des Kinderhauses. Hier können die Kinder ungehemmt ihren Bewegungsdrang stillen. Bei schönem Wetter verlagert sich das „Kitaleben“ größtenteils auf das Außengelände des Kinderhauses. Dort haben die Kinder die Möglichkeit, jederzeit ihren Bedürfnissen nach Bewegung und Spiel nachzugehen. Das Experimentieren kommt natürlich nicht zu kurz. Die Kinder finden im Außengelände eine Rutsche, eine Nestschaukel, ein Klettergerüst, einen Sandkasten, einen großen Baumstamm, Sandspielzeug, Fahrzeuge, alte Decken, Laken und Autoreifen.
Es wird ein Mal- bzw. Basteltisch für die Kinder bereitgestellt, an dem auch gespielt werden kann. Im Schatten der Bäume werden Bücher vorgelesen oder im selbst angelegten Kräuterbeet und selbsterbauten Hochbeet mit den Kindern gegärtnert. Wenn es warm genug ist, wird natürlich auch mit Wasser gespielt und experimentiert.
Das Spielen unter freiem Himmel, unbegrenzt von Wänden, bietet einen weiteren Raum für die körperliche, geistige und seelische Entwicklung der Kinder. Die Freude an der Bewegung sowie die Grob- und Feinmotorik werden gefördert. Der direkte Kontakt zu den Elementen Erde, Luft und Wasser und in begrenztem Umfang auch zum Feuer, spricht alle Sinne der Kinder an.
Die Bibliothek
Hier werden die Kinder in angenehmer Atmosphäre noch intensiver mit Sprache verwöhnt.
Beim gemeinsamen Erzählen oder Vorlesen werden die Kinder auf genussvolle Art mit der Sprache vertraut. Denn ganz „nebenbei“ werden eine Menge neue Wörter und Ausdrücke gelernt und diese in den Wortschatz aufgenommen. Die Kinder werden mit Schriftsprache vertraut, Satzmuster prägen sich ein und Sprache wird in vielfältigen Varianten und Stilen kennen gelernt. Nebenbei gibt es noch weitere „Gewinner“. Die Konzentrationsfähigkeit, das Vorstellungsvermögen das Zurück- und Vorausdenken, alle ziehen ihren Nutzen daraus.
Geschichten hören verleiht der Fantasie Flügel. Das Erzählen und Vorlesen lässt der Vorstellungskraft Raum für „innere Bilder“. Die Kinder gehen beim Zuhören mit der eigenen Fantasie auf Reisen – in andere Zeiten, Erfahrungs- und Gefühlswelten. Sie erfahren, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein sind und es andere gibt, die Ähnliches empfinden (z.B. Liebe, Wut, Eifersucht).
Die Experimentierwerkstatt
Das Experimentiermaterial bietet den Kindern die Möglichkeit, naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten zu erforschen. Gemeinsam mit den Erzieher*innen suchen die Kinder Antworten auf ihre Fragen und erforschen alltagsbezogene Themen. Für die kleinen Forscher*innen stehen Reagenzgläser, Pipetten und eine Fülle von Materialien, wie z. B. Wasser, Sand, Farben, Glühlämpchen oder Luftballons, bereit.
In der Experimentierwerkstatt haben die Kinder die Möglichkeit, neugierig, selbstbewusst, hartnäckig und kreativ ihre Forscherpersönlichkeit zu entwickeln. Diese Fähigkeit erleichtert dem einzelnen Kind den Weg auf seiner ganz eigenen Bildungslaufbahn. Die Kompetenz zum Lernen und zum Weiterentwickeln von Wissen wird hier über die Auseinandersetzung spielerisch unterstützt.
Das Minizimmer
Das „Minizimmer“ sind die Räumlichkeiten der zweijährigen Kinder. Aufgrund ihres Alters brauchen sie noch einen geschützten Rahmen sowie den ganzen Tag feste Bezugspersonen und begrenzte Räume. In diesem Alter steht der Ablösungsprozess von der Familie im Vordergrund. Daher verbringen die zweijährigen Kinder während des Tages die meiste Zeit in ihrem Raum. Er ist speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt und mit entsprechenden Materialien eingerichtet. Zum Schlafen nach dem Mittagessen steht ein gesonderter Raum zur Verfügung.
Zeigt ein zweijähriges Kind Interesse daran, die anderen Räumlichkeiten kennen zu lernen und dort zu spielen zu wollen, so wird ihm dies selbstverständlich ermöglicht, und es wird, wenn nötig, von seiner*seinem Bezugserzieher*in begleitet.
Der Bewegungsraum
Kinder möchten sich bewegen, denn Bewegung ist eines der Grundbedürfnisse von Kindern und für ihre gesamte Entwicklung unerlässlich. Bewegungsanreize unterstützen die Entwicklung und Vernetzung des Nervensystems. Auf diese Weise wird eine Kommunikation zwischen verschiedenen Bereichen im Gehirn aktiviert und zahlreiche Synapsen geschlossen.
In Form von Bewegungsbaustellen oder angeleiteten Bewegungsstunden (zum Beispiel Turnen mit Bällen, Seilen, Tüchern, Tänze und vieles mehr) steht den Kindern dieser Raum zur Verfügung.
Hier treffen sich aber auch alle Kinder und Erzieher*innen, um die Feste während des Jahreslaufes gemeinsam zu begehen. Das Miteinander ist uns sehr wichtig und wird durch verschiedene Anlässe besonders hervorgehoben.
Das Spielezimmer
In diesem Aktionsraum haben die Kinder die Möglichkeit, während der Freispielzeit zwischen den unterschiedlichsten Spielen zu wählen. Karten- und Brettspiel, Legematerial u. a. steht den Kindern zur Auswahl. Mal wird zugeschaut, dann wieder mit einem oder mehreren Partner*innen gezählt, gewürfelt, gepuzzelt, Mosaik gelegt und auch konstruiert. Das einzelne Kind muss sich mit anderen Kindern absprechen und warten bis es an der Reihe ist.
Motive erkennen, kreativ sein, Zusammenhänge erkennen, zuhören können sowie erarbeiten – all dies wird für ein gelingendes Miteinander benötigt. Die Kinder eignen sich hier, wie in anderen Bereichen, neben den alltäglichen Lernerfahrungen auch Fähigkeiten an, die für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft förderlich sind.
Elternpartnerschaft
Wir erleben uns als Partner*innen der Eltern, die sich auf Augenhöhe begegnen und knüpfen an die Erfahrungen des Kindes in der Familie an. Wir stehen in regem Austausch, so dass für die Eltern eine hohe Transparenz über das Geschehen und Miteinander in unserem Kinderhaus besteht.
Einmal im Jahr treffen wir uns mit den Eltern, um gemeinsam über das zurückliegende Kindergartenjahr zu reflektieren und uns über die Entwicklung des einzelnen Kindes auszutauschen.
Auf gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung beruht die gemeinsame Zusammenarbeit.