Bericht: Teilnahme des Vorstands von EL-dro-ST e.V. an einer Naloxonschulung bei get IN

Das Selbsthilfebüro der Paritätischen Sozialdienste in Karlsruhe veröffentlicht für Selbsthilfegruppen und Freunde der Selbsthilfe aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe folgenden Beitrag:

Das get IN ist eine Anlauf- und Kontaktstelle für Drogenabhängige, sowie Bestandteil des integrierten Gesamtkonzeptes der Drogenhilfe der Stadt Karlsruhe und steht unter der Trägerschaft der AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH.

Seit diesem Jahr können Mitarbeitende des get IN in Karlsruhe niedrigschwellige Naloxonschulungen anbieten. Das Angebot richtet sich insbesondere auch an Eltern oder Angehörige, deren Kinder oder Anverwandte Opiate (Heroin, Tilidin, Fentanyl, Subutex, Methadon, Polamidon…) konsumieren. Naloxon ist das einzige Medikament, dass die Wirkung des Opiates aufheben kann und ist auch in der Regel das Erste, was ein Notarzt oder eine Notärztin im Zusammenhang mit Opiatkonsum verabreicht, um das Leben des Drogensüchtigen zu retten. Naloxon ist ein verschreibungsfähiges Medikament, welches jedoch nur Menschen verschrieben werden kann, die eine Opiatabhängigkeit haben. Es kann aber auch auf Privatrezept für Angehörige verschrieben werden, die eine Naloxonschulung absolviert haben (Infos siehe auch www.naloxontraining.de und https://www.aidshilfe.de/meldung/bundesmodellprojekt-naltrain-startet-leben-retten-naloxon).

Am 05.04.2023 hat der Vorstand von El-dro-ST e.V. und betroffene Eltern das get IN besucht und an einer Naloxonschulung teilgenommen. Mit Hilfe der Schulung will das get In Menschen in einer Drogennotfallsituation Handlungssicherheit geben und vermitteln, wie das Naloxon in Form eines Nasensprays richtig angewendet werden kann, so dass im Falle einer Überdosis ein Menschenleben gerettet werden kann. Der stellvertretende Leiter des get In, Herr Polat-Göttmann, führte die Schulung durch. Dabei konnten wir auch selbst den Drogennotfall durchspielen und den Ablauf von Wiederbelebungsmaßnahmen einschließlich dem Einsatz des Naloxon-Sprays an einer Reanimationspuppe üben. Wir haben schnell gemerkt, wie wichtig praktische Übungen sind. Es beruhigt, wenn man für den Fall der Fälle vorbereitet ist. Wir freuen uns, dass zusammen mit dem get In die ersten Eltern betroffener Drogenabhängiger in Karlsruhe ausgebildet wurden.

Im Anschluss an die Schulung haben wir den Druckraum (das K76) besucht. Das K76 ist eine Einrichtung, die sich mit ihrem Angebot an schwerstabhängige Drogenkonsumenten richtet. Das Angebot dient der Gesundheits-, Überlebens- und Ausstiegshilfe für drogenabhängige Menschen und bietet vor allem eine hygienische, sichere und ruhige Umgebung für den intravenösen, nasalen und oralen Drogenkonsum. Wir waren sehr beeindruckt über das Angebot und die damit verbundene Unterstützung der drogenabhängigen Menschen. Neu war uns, dass das Material (Spritzen, Verbände, Naloxonbox) überwiegend aus Spenden finanziert wird und trotzdem immer noch Mangel herrscht. Hier würden wir auch gerne andere Selbsthilfegruppen in der Suchthilfe bitten, das get In mit Spenden zu unterstützen.

Bei Herrn Polat-Göttmann bedanken wir uns für die sehr kompetent durchgeführte Schulung, die trotz der Schwere des Themas sehr kurzweilig war.  Wir freuen uns, dass wir auch in Zukunft betroffenen Angehörigen eine Naloxonschulung im get In empfehlen können, hoffen aber auch, dass wir von der Naloxon-Anwendung möglichst wenig Gebrauch machen müssen.

EL-dro-ST e.V.
Bettina Konstandin und Dr. Andreas Gebauer

Weitere Informationen zur Selbsthilfegruppe in unserem Gruppenverzeichnis unter EL-dro-ST e. V. Die Elternselbsthilfe für Karlsruhe und Umgebung, Eltern und Angehörige drogenabhängiger oder drogengefährdeter Söhne und Töchter (selbsthilfe-ka.de)

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